Stell Dir vor, es ist Krieg und Keiner geht hin.

Die Geschichte eines Graffitispruchs, der Geschichte machte.


Woher stammt der mehreren Urhebern zugeschriebene Spruch eigentlich? Weshalb war er so wichtig? Wodurch konnte er sich so schnell verbreiten?

Um es gleich vorweg zu sagen: der Graffitispruch, wie er Anfang der 80er Jahre als Plakat, Postkarte und Anstecker bekannt wurde, zeigt kein Foto eines damals existierenden Graffitis. Für das Plakat zum »Volksfest« am 1. Mai in den Hamburger Messehallen hatte ich im März 1981 den Spruch zwar an verschiedene Hamburger Mauern – unter anderem an den Bunker auf dem Heiligengeistfeld – gesprüht und fotografiert. Siehe: Bildarchiv (Typo-Graffiti). Allerdings schienen mir die Ergebnisse für das Plakat nicht geeignet.

Deshalb fertigte ich eine Zeichnung an, die einem gepinselten statt einem gesprühten Wandgraffiti nachempfunden war. Da das Plakat aus finanziellen Gründen nur mit drei Farben gedruckt werden konnte, hatte es auf dem gedruckten Volksfestplakat einen Blaustich. Die hier gezeigte Originalzeichnung befindet sich heute immer noch in meinem Besitz.

»Stell Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin.« – Originalzeichnung

Bereits während der Hamburger 1. Mai-Demonstration war zu sehen, dass der Spruch eine starke Wirkung entfaltete. Viele Demonstranten bastelten mit dem Plakat eigene Transparente und Schilder oder schnitten den Spruch heraus und befestigten ihn auf ihren Jacken. Schließlich fragte mich auch während dieses Marsches ein Freund, ob ich nicht Lust hätte, den Spruch als Plakat und Postkarte (und später als Button) zu drucken. Diese könnten z.B. ein paar Wochen später auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hamburg (17. bis 21. Juni 1981) verkauft werden. Etwas überrascht sagte ich zu. Dass sich mit dem Spruch vielleicht etwas Geld verdienen ließe – darauf war ich selbst nicht gekommen.

Das von vielen Bürgerinitiativen initiierte sog. »Volksfest« in den Messehallen, zu dem das Plakat mobilisiert hatte, war nach meiner Erinnerung mit ca. 20.000 Besuchern ein großer Erfolg, der Verkauf der Plakate und Postkarten während des Kirchentags ebenfalls. Der Spruch wurde im Laufe der folgenden Monate und Jahre über die Grenzen Deutschlands hinweg bekannt. Er war Anlass vieler Diskussionen und wurde in Zeitungsartikeln und Fernsehsendungen als illustrierender »Aufhänger« zu den Themen, die die Friedensbewegung angestoßen hatte, verwendet.

Plakat zum Volksfest in Hamburg, 1981

DER SPRUCH UND SEINE GESCHICHTE

Wer hat den Spruch erfunden? Wie lautet er genau?


Ich bin nicht der eigentliche Urheber des Spruchs (s.u.). Möglicherweise bin ich jedoch Autor dieser speziellen damals durch mich erstmals publizierten Version. Klären lassen wird sich das vermutlich nie. Ich hatte einen ähnliche Parole zwei, drei Jahre vorher an einer Wand in Ottensen gesehen. Als ich dann 1981 gebeten wurde, Entwürfe für das Volksfestplakat vorzulegen, erinnerte ich mich vage an sie. Ich zog umher, um sie zu suchen und zu schauen, ob ich sie für das Plakat verwenden könnte. Leider fand ich die Wand mit dem Graffiti nicht wieder. Vermutlich war es zwischenzeitlich übermalt worden. Also entschied ich mich für die Formulierung, die ich für die beste hielt.

Dass die Textzeile so berühmt wurde, gefiel etlichen Mitgliedern der damaligen links-alternativen Szene, zu der ich mich auch zählte, gar nicht. Von einigen wurde ich beschimpft, ich hätte sie geklaut und würde so tun, als hätte ich sie erfunden. Und das sei ja sowas von übel! Andere wie z.B. Norbert Ney und Svende Merian behaupteten, dass sie aus einem Gedicht von Berthold Brecht stamme, was später aufgeklärt wurde (s.u.). Ich hätte sie nicht nur falsch, sondern auch verkürzt, ja sinnentstellend wiedergegeben. Und das ginge ja nun gar nicht. Der Spruch hieße richtig: »Stell Dir vor, es kommt Krieg und keiner geht hin - dann kommt der Krieg zu euch«. Und diese Formulierung sei ja auch politisch korrekt. Meine verkürzte Version sei dagegen naiv. Sie würde Illusionen verbreiten und sei so gesehen politisch geradezu gefährlich. Schließlich könne man sich ja einem Krieg, wenn er denn käme, gar nicht entziehen.

»Polizeigewalt auf einer Demonstration gegen Polizeigewalt im März 1981

Ich gab zu, eigentlich gar nicht zu wissen, woher der Spruch genau stammte. Und so wurde mir nahegelegt, darüber nachzudenken, ob es nicht besser sei, alle Plakate, Postkarten, Aufkleber etc. die noch nicht verkauft seien, einzustampfen und mit der »korrekten« Formulierung neu zu veröffentlichen.

Ich dachte jedoch nicht wirklich daran, die Textzeile abzuwandeln. Denn als Losung war sie bereits in aller Munde. Für einen Neudruck hatte ich zudem weder Lust noch Geld. Obendrein hätte ich es auch persönlich blamabel gefunden.

Die Herkunft des Spruchs hat viele interessiert. Selbst die Gesellschaft für Deutsche Sprache machte sich auf die Suche nach der eigentlichen Quelle. Ralf Bülow veröffentlichte in »DER SPRACHDIENST« (Juli/August-Ausgabe 1983) unter dem Titel »Stell Dir vor es gibt einen Spruch...« das Ergebnis der Spurensuche: die I D E E des Spruchs stammt von einem kleinen, leider namenlosen Mädchen. Und verschiedene Versionen des Spruchs lassen sich bis in 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts über Carl Sandberg, Harpo Marx (von den Marx-Brothers) und Thornton Wilder zurückverfolgen. Auf Grund der verschiedenen Varianten endet der SPRACHDIENST-Autor mit der Bemerkung: »... und so bleibt uns die Erkenntnis: es gibt einen Spruch, und keiner – oder jeder – hat ihn gemacht.«

DER SPRACHDIENST wies im selben Artikel auch nach, dass die Parole gar nicht von Brecht stammt. Sie sei einem tatsächlichen Brecht-Gedicht manipulativ hinzugefügt worden. Nachzulesen ist die wirklich interessante Quellensuche hier: Bildarchiv (Spurensuche).

Der Streit um das Brecht-Gedicht ist auch deshalb bemerkenswert, weil nicht nur linke sondern auch rechte Kreise sich die Kritik zu eigen machten, dass die angeblich zum Brecht-Gedicht gehörende Zeile »dann kommt der Krieg zu Euch!« verschwiegen werde. Die Frankfurter Rundschau kommentierte am 5. 8. 1983 hierzu, der damalige »ZDF-Moderator Gerhard Löwenthal glaubte der "sogenannten" Friedensbewegung mit dem Kronzeugen Brecht einen Tiefschlag versetzen zu können, Springers WELT zog mit und die Bundeswehr räumte im Januar dem "neuen" Brecht in ihren "Informationen für die Truppe" Platz in der Diskussions-Spalte ein.«

Mit dieser missbräuchlichen Autorenzuschreibung steht das Wandgraffiti nun in einer illustren Reihe anderer bekannter Zitate, aus denen im Lauf der Geschichte politisches Kapital geschlagen wurde. Der Journalist und Buchautor Martin Rasper ist diesem Phänomen gerade erst sehr kenntnisreich auf den Grund gegangen. In seinem im Herbst 2017 erschienenen sehr lesenswerten Büchlein »NO SPORTS« hat Churchill nie gesagt – Das Buch der falschen Zitate beschreibt er Ursprung und Wirkung verschiedener angeblicher Aussprüche, die im Lauf der Zeit Geschichte gemacht haben. Spätestens nach dieser Lektüre wird klar: politisch motivierte Ungenauigkeiten und Fakes haben eine lange Tradition.

»Stell Dir vor, es ist Krieg, und Keiner geht hin.« - hat viele Diskussionen initiiert.

WARUM WAR DER SPRUCH WICHTIG?

Der Wunsch sich zu verweigern


Wenige Wochen nach dem »Volksfest« fand in Hamburg der 19. Deutsche Evangelische Kirchentag unter dem Motto »Fürchte Dich nicht.« statt. Die Veranstaltung mit mehr als 200.000 Besuchern stand ganz im Zeichen der damaligen Nachrüstungsdebatte. Durch den massenhaften Verkauf der Graffitizeichnung als Plakat und Postkarte wurde »Stell Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin.« zum vieldiskutierten Statement während des Kirchentags. Noch Jahre später erhielt ich immer wieder Post von Menschen, die sich für die daraus entstandenen Diskussionen bedankten und die Frage aufwarfen, was gegen die drohende Aufrüstung und die Wandlung der BRD zum Polizeistaat getan werden könne. Manchmal waren es bis zu 20 Briefe an einem Tag. Der Spruch passte zum Nerv der Zeit. Er hatte das Lebensgefühl vieler Menschen angesprochen.

»13.03.1981, Hamburg: Nach Ende der Demonstration gegen den Polizeistaat, trieb die Staatsmacht die Teilnehmer anlasslos mit Knüppeln auseinander.

Wenn man das damalige Lebensgefühl großer Teile meiner Generation (ich selbst war 27 Jahre alt) verstehen will, dann ist es gut, sich die aufwühlende Zeit, in der wir lebten und die uns prägte, vor Augen zu halten. Nach der kreativ-fröhlichen Hippiezeit, nach der Politisierung durch die Apo-Generation lebten wir in einer Zeit der Bürgerinitiativen und Massen-Demonstrationen. Viele von uns hatten seit dem Deutschen Herbst auf Demonstrationen gegen den Überwachungsstaat, gegen Aufrüstung, gegen Immobilienhaie, gegen Franz-Josef Strauss und das Erstarken rechter Gruppierungen schmerzhafte Erfahrungen mit Polizeiknüppeln gemacht.

Die große Demonstration gegen das Kernkraftwerk Brokdorf mit ca. 100.000 Teilnehmern lag gerade ein paar Tage zurück (28. Februar 1981) und die Erinnerung an die bürgerkriegsähnliche Schlachten mit hunderten Verletzten war noch frisch. Einige z.T. unveröffentlichte Fotos dieser dramatischen Ereignisse sowie anderer Protestaktionen habe ich hier zusammengestellt: Bildarchiv (Nackte Gewalt).

28.02.1981, Brokdorf: Während die Polizeikräfte die Protestierenden mit Wasserwerfern verfolgten, rückten aus der Luft Spezialeinsätzkräfte des Bundesgrenzschutzes an.

Gleichzeitig lebten wir in der Zeit der waffentechnischen Aufrüstung zwischen Ost und West. Es herrschte »Kalter Krieg«. Die Mauer stand noch. Die verschiedenen sozialen Bewegungen begannen sich in Hamburg zu institutionalisieren und zogen als »Bunte Liste – Wehrt Euch« 1978 in die Bürgerschaft ein.

In dieser Zeit reagierte der Graffitispruch auf ein allgemein verbreitetes Gefühl der Bedrohung durch die Polizeistaatsgewalt in Deutschland und des Kriegsgeschreis der Großmächte, zwischen deren Fronten wir uns befanden. Er fand aufmunternde Worte für die Idee sich zu verweigern. Etwas prosaischer könnte der Spruch auch so geheißen haben: »Stell Dir vor, die da oben zetteln einen Krieg an und Keiner macht mit.« Egal ob dieser Verweigerungsgedanke nun aus linker Sicht weltfremd war oder nicht, er war machtvoll und fand einige Jahre später auf der anderen Seite der Mauer im Spruch »Wir sind das Volk.« seine Fortsetzung.

WIE KONNTE DAS GRAFFITI SO BEKANNT WERDEN?

Eine frühe - eher zufällige - virale Kampagne


»Stell Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin.« war in sehr kurzer Zeit sehr berühmt geworden. Der Verkauf ging weiter und es gab nicht wenige, die versuchten aus dem Spruch eigenes Kapital zu schlagen. Neben zahlreichen Kopien und Varianten des Spruchs wurde auch die Mauer grafisch übernommen (z.B. »Krieg dem Krieg!«). Nicht zuletzt nutzte auch Klaus Staeck das Motiv und gab verschiedene Abwandlungen heraus (z.B. »Stell Dir vor, es ist Sonntag und Keiner Kauft BILD...«).

»Abwandlungen und Kopien von »Stell Dir, vor es Krieg, und Keiner geht hin.

Ich glaube nicht, dass die Parole es allein durch das Volksfestplakat geschafft hätte, sich so schnell und so erfolgreich herumzusprechen. Insgesamt gehörte er zu einer sehr lebendigen Graffitikultur, an der sich bisweilen Meinungsverschiedenheiten verschiedener Gruppen oder Einzelpersonen ablesen ließen. Während vorher politische Parolen und Demoaufrufe überwogen, kamen seit Ende der 70er Jahre anarchistische Statements sowie ironische, originelle Wortspielereien hinzu. Bezeichnenderweise erlebte zur selben Zeit auch die Neue Deutsche Welle mit ihren sehr kreativ-witzigen Texten ihren Höhepunkt. Und wie es mit Witzen eben so ist (und früher mit Graffitsprüchen war): wenn sie gut waren, wurden sie schnell weitererzählt bzw. gesprüht oder eben schnell hingekritzelt. Heute hat man dafür Facebook, Twitter & Co. Viele dieser Graffitis konnte ich damals fotografisch festhalten. Siehe: Bildarchiv (Mauersprüche).

Neben der Tatsache, dass das Volksfestplakat von vielen Organisationen und Bürgerinitiativen verteilt und verklebt worden war, dass der Nachdruck der Graffitiparole sieben Wochen später auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentags den Verkäufern buchstäblich aus den Händen gerissen wurde, spielte es für die Verbreitung sicher auch eine wichtige Rolle, dass ich den Spruch für den Plakatentwurf u. a. auf die Wand des Bunkers auf dem Heiligengeistfeld (s.u.) gesprüht hatte. Die symbolträchtige Wand war von mir bewusst gewählt: Der schwarze Beton sollte die Aussage des Spruchs durch seine eigene Geschichte und seine besondere Ästhetik hervorheben.

»Stell Dir vor, es ist Krieg und Keiner geht hin.« –  Das im Februar 1981 von Johannes Hartmann an die Bunkerwand auf dem Heiligengeistfeld gesprühte Graffiti

Dass dieser Bunker viele Fotografen beherbergte, die dort täglich ein und ausgingen, war mir nur recht. Zum Geschäft von Pressefotografen gehört es nun mal, dass sie immer auf der Suche nach einem prägnanten Bild sind. So dauerte es dann auch nicht lange, dass ein Foto eben dieses Bunkergraffitis den Weg in die deutschen Zeitungs- und Medienredaktionen fand und so der breiten Öffentlichkeit bekannt wurde. Aus heutiger marketingorientierter Sicht würde man den Erfolg des Spruches vermutlich als äußerst erfolgreiche virale Kampagne betiteln und ihm eine Marktdurchdringung von mehr als 90 % bescheinigen. ;)

Empfehlen Sie diese Website.

Ein sehr persönliches Fazit


Für mich war die Entwicklung nicht vorhersehbar. Als ich den Entwurf für das Volksfestplakat gestaltete, hatte ich keine Vorstellung davon, welche Wirkung ein paar Worte zur richtigen Zeit, am richtigen Ort und in der geeigneten Ästhetik haben könnten. Dazu fehlte mir am Ende meines Kommunikationsdesignstudiums einfach die Erfahrung. Ich hatte den Spruch auf Grund der Irritation, die er in mir auslöste, gut gefunden. Ich hinterfragte ihn nicht tiefer. Es reichte mir, dass er mich vorher elektrisiert hatte und mir immer wieder in den Sinn kam.

Persönlich war der Erfolg des Spruches allerdings auch belastend. Nicht allein, dass er in meinen Kreisen sehr abfällig kommentiert wurde. Ich fühlte mich auch durch die vielen Briefe, die mich erreichten und aufforderten zu antworten, überfordert. Die eigenen nicht sehr großen finanziellen Einnahmen durch den Verkauf von Plakat, Postkarte und Button waren kein Trost. Sie hatten für mich einen eher unangenehmen Beigeschmack. Zudem gab es unter den vielen Plagiaten, die mich freuten, auch welche, die das Graffiti ohne zu fragen einfach nachdruckten und meinen Namen hinter dem Copyright durch ihren eigenen ersetzten.

Zurückschauend bin ich jedoch froh, dass ich den Graffitispruch damals vorgeschlagen und publiziert habe. In einer Zeit drohender Kriegsgefahr und gefühlter Machtlosigkeit inmitten des geopolitischen Reibungspunkts der Weltmächte hat er viele Diskussionen initiiert. Durch ihn konnten sich nicht wenige mit der pazifistischen Idee identifizieren. Es ist ein gutes Gefühl, daran ich einen wichtigen Anteil gehabt zu haben. Ich bin heute immer wieder überrascht, dass »Stell Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin.« immer wieder auftaucht. In unterschiedlichen Variationen gehört er zum allgemeinen Sprachgebrauch und ist selbst jungen Leuten geläufig, die erst in den 80er Jahren oder noch später geboren wurden.

 

Nachtrag 2018


Offenbar regt heute die Erinnerung an die machtvollen politischen Bewegungen der 80er immer noch zum Nachdenken an. Seitdem die Redaktion einestages Anfang 2016 meinen Zeitzeugenbericht zur Entstehung des Graffitis veröffentlichte, erreichen mich erneut Zuschriften und Reaktionen. Hin und wieder dabei auch einige voller Abfälligkeiten. Viele fragen jedoch auch, ob es heute nicht wieder so etwas wie den damaligen Spruch geben müsste. Etwas, das die Menschen aufrüttelt, sich dem Hass entgegenzustellen und sich für dauerhaften Frieden einzusetzen?

Die politische Kultur hat sich dramatisch verändert. Der Ruf nach Toleranz und respektvollem Miteinander befindet sich momentan scheinbar in der Defensive. Populistische Sprüche und Parolen, die desinformieren, die aufhetzen, die nationale Hybris oder Fremdenfeindlichkeit wiederspiegeln, erleben gerade eine Renaissance. Es ist offenbar an der Zeit frische Ideen zu entwerfen und sich Räume zu erobern, in denen der Wille nach einer humanistisch-orientierten Welt fernab von Ideologien und Religionen Gehör findet.

Die Frage steht also unbeantwortet im Raum und wird sich sicherlich nicht durch eine einzige Parole oder Textzeile lösen lassen. Auch wenn es gerade erst lediglich fünf Buchstaben – MeToo – brauchte, um die ewig zurückgehaltene Wut über männlichen Machtmissbrauch und sexuelle Übergriffe zum Ausdruck zu bringen. Fünf Buchstaben, die einen globalen Wellenschlag in Gang gesetzt haben, der möglicherweise zu einem anti-patriarchalichen Tsunami heranwächst.

Gesellschaftliche Bewegungen bleiben spannend und es ist gut, sie mitzugestalten dort, wo man/frau es kann! Und wenn Du werte:r Leser:in es bis hierhin geschafft hast und eine spannende Anregung, Idee oder sonst etwas darauf zu mitzuteilen weißt, würde ich mich über eine entsprechende Nachricht freuen.

BILDARCHIV

Spurensuche, Fotos, Graffitisprüche...


  • DER SPRACHDIENST, 1983, Heft 7/8: »Stell Dir vor, es gibt einen Spruch«

    Was »DER SPRACHDIENST« herausfand

    Von wem stammt eigentlich »Stell Dir vor, es ist Krieg und Keiner geht hin.«?

  • Hamburger Graffitis aus den 80er Jahren

    Proteste und Polizeiknüppel

    Fotos aus der Zeit der Massenproteste gegen AKWs, Nachrüstung, Franz-Josef Strauß...

  • Malerei und Fotografie von Johannes Hartmann

    Provokativ, anarchistisch, dadaistisch

    Kommentare und Parolen in Altona und Eimsbüttel Anfang der 80er Jahre

  • http://scanny.info

    Mauer-Entwürfe

    Die verschiedenen grafischen Versionen von »Stell Dir vor, es ist Krieg und Keiner geht hin.«